Schweinchenrosig

Schweinchenrosig.

Spar dir ein Fleckchen Haut auf, um dort schweinchenrosig zu sein. Entgegen aller Bräunungsmode ist S. die Farbe der Intimität.

Motivanalyse:
1)
»Die Welt sieht mich bronzegepanzert, für dich will ich nackt sein; nur Schweinchenrosig ist echtes Nackt.«
2)
Das Ausstellen des S. setzt Fallen der letzten Hüllen voraus. »Die Ahnungslosen, die glaubten, intim gewesen zu sein, wenn sie mich im Bikini fraßen.«
3)
Auf S. sieht man ganz anders Zärtlichkeitsspuren, Kraushaar und Schönheitspflästerchen.
4)
»Nun wollen wir Schweinchen sein.«
5)
Das Schweinchen als Masttier ist Symbol des stärkeren weiblichen Fettpolsters. (Zahlenangaben siehe Mastmädchen.)
6)
Schweinchenrosige Herren können eine gewisse Form von Weichheit, Ausschweifung, Luxuriosität, Vergeistigung bedeuten; eine verruchte Zeiteinteilung, in der der bräunende Sport nicht Platz hat.
7)
Flitschchen, pudre dein S. mit rosa Staubzucker; schon liegst du im Bett der großen Kurtisanen, und Boucher wird dich malen

Nachbemerkungen:

8)
Außer für Haut, Textil, Kosmetikinhalte und -behälter sowie Zuckerwaren ist S. nicht anzuwenden. Schweinchen- rosige Bücher, Küchengeräte und Häuser sind der Müll- verbrennung zuzuleiten. Schweinchenrosiges Schmalz ist Kitsch.
9)
Wenn du Trichinen befürchtest, führ einen Amtsarzt mit dir.
10)
Die Freikörperkultur ist das Ende des S. Nur darum: Nieder mit ihr!