Eklektizismus

Eklektizismus.

Solange niemand beanstandet, daß Ralph Waldo Emerson, Karl Kraus oder Arthur Rimbaud jeweils ihre Nasen, Augenfarben, Grundsprachen mit Tausenden anderen geteilt haben, also die häufig vorkommende Nase A, die noch häufiger vorkommende Irisnuance B und den immer noch häufig genug vorkommenden Cliquenjargon C verwendet haben, um ihre dann doch Einzigartigkeit in die Welt einzuzeichnen, solange nicht Kritiker das Alphabet nach einmaligem Gebrauch wegschmeißen, so lange beanstande ich an keinem Schriftsteller die Verwendung der Sprach und Baumöglichkeiten anderer. So lange bitte ich aber auch, mich mit dem Vorwurf des Plagiats zu verschonen, wenn ich kurze Sätze wie Klabund, lange wie Gütersloh, traurige wie Storm, lustige wie Arno Schmidt, Konglomerate wie die Expressionisten, Ellipsen wie George, Farben wie die Fauves, Farben wie Magritte, Farben wie Renoir und Schlagzeuge wie Orff einsetze. Trotz Einverleibung von Eigenheiten — ganz wenigen oder ganz vielen — der Prosaisten

und vieler Eigenheiten von Lyrikern, Malern, Programmmusikern, Naturwissenschaftern und Schulmädchen ist meine Exporteurfahrt so sehr Eigentum eines meiner Tage, daß schon alle anderen für sie aufgewendeten Tage wie Diebe dastehen.

Die Elster, die Menschen Glasscherben, Nähzeug und chirurgisches Kleinmaterial entlehnt, funktioniert es auch um, macht keine Glaserwerkstätte, Boutique und kein Transplantatorium draus, sondern eine ganz eigenständige Freudenstatt für sich und Gleichgesinnte. Das ist der Unterschied zwischen uns Substantialisten und euch Formalisten.